gisela siegel


leben & werk


  • * in Menden/Westf., † 2016 in Lübeck
  • Studium in Berlin: Grafik- und Ausstellungs-Design mit Abschluss als Dipl.-Designerin
  • Dozentin an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung Berlin für die Fachbereiche „Visuelle Kommunikation“ und „Ausstellungsdesign“
  • Gisela Siegel arbeitete seit 1978 als freiberufliche Malerin und Designerin.

 

Die in Menden, Westf., geborene Künstlerin lebte zwischen 1994 und 2005 in Werl, wo sie auf Schloss Lohe ihr Atelier hatte. Seit 2005 in Lübeck ansässig, lehrte sie u.a. an der dortigen Werkkunstschule als Dozentin für Gestaltung und war Mitglied der Overbeck-Gesellschaft des Kunstvereins Lübecks.

Doch immer wieder zog es die Künstlerin in die westfälische Heimat zurück, zumal sie neben ihrer Mitgliedschaft im Kreiskunstverein Soest sowie ihres Vorsitzes im Kuratorium der Westf. Förderakademie für Bildende Kunst und Musik hierzulande nach wie vor vertreten war, so z.B. im Wilhelm-Morgner-Haus mit einem Beitrag in der Gemeinschaftsschau "Mond über Soest".

 

Im Mittelpunkt ihrer figurativ-abstrakten Malerei steht der Mensch, sei es in Bewegung, in Beziehungen oder im Raum. Aus der Balance zwischen Realitätsbezug und Abstraktion entstehen assoziative Traumwirklichkeiten.

 

Gisela Siegel über ihre Malerei:

 

Die Kunst des Kreativen besteht in der Gabe, das Besondere zu erfassen, es ins Allgemeine zu verwandeln und damit ein neues Besonderes zu erschaffen. Kunst sollte immer eine sinnliche Erfahrung sein. Ein Kritiker schrieb zu meiner Malerei: „Zeichnung und Malerei vereinen sich zu einem stilistischen Mittel, die den unverkennbaren ästhetischen Reiz der Arbeiten Gisela Siegels charakterisieren.

Das ist nur möglich, weil sie bei allem notwendigem Experiment längst ihre Sicherheit in der figurativen Abstraktion gefunden hat, wobei ihre Sujets immer wieder Menschen in Bezug auf den sie konkret umgebenden Raum und den Ausdruck ihrer Befindlichkeiten sind. Diese klar erkennbare Aussage erreicht sie durch eben jene lineare Formreduktion, die klassisch den Abstand zur rein gegenständlichen Malerei begründet. Das Figurative bleibt im Abstrakten und die Abstraktion im Figurativen erhalten. Die Balance zwischen Realitätsbezug und Nonfiguration wird gewählt. So entstehen Bilder, die die Dinge, die sie beschreiben anders wiedergeben, als sie erscheinen. Bilder einer sinnlich gesteigerten, einer sublimierten Wirklichkeit, Traumwirklichkeiten.“

Figuren, Beziehungen von Menschen, Gefühle, Träume, Bewegungen, Deutungen, typografische Elemente, wie Schrift, angedeutete Texte, Zahlen, Buchstaben regen zum Einfühlen an. Ich möchte keine Geheimnisse lüften, sondern neue schaffen. Es gibt keine inhaltlose Kunst. Wesentlich ist, welche Bedeutung dem jeweiligen Inhalt zugeordnet wird und ob dieser unsere Wahrnehmung verändert.

Die Malerei spiegelt meine Träume wider, denn durch Farbe und Form komme ich dem nicht fassbaren Teil meines Selbst ein Stück näher. Die gesamte Kunst ist als Tagtraum vorzustellen, schafft sie doch die Realität aus sich selbst, aus ihren Vorstellungen und aus der Vergangenheit. Kunst, wenn sie ernsthaft sein will, ist nicht die Verschönerung einer nicht lebbaren Lebenswirklichkeit. Kunst ist, wenn sie etwas zu sagen hat, Ausdruck des Lebens selbst, weil sie anschaulich macht, was wir in uns spüren. Mehr noch, sie nimmt Bezug auf das Leben und macht neue Sichtweisen erfahrbar.

Mich interessiert bei meiner Malerei das Fragmentarische und die Offenheit des Bildes. Im Fragmentarischen sehe ich die Möglichkeit, Widersprüchliches zu verbinden und Assoziationen sowie Mehrfachdeutungen zu provozieren. Der Betrachter gewinnt dabei die Freiheit zu individueller Sicht und Deutung. Ich male die Bilder, die Interpretation ist Aufgabe der Interpreten.

Zu diesem Thema schrieb Johann Wolfgang von Goethe: „Der Dichter soll nicht sein eigener Erklärer sein und seine Dichtung in alltägliche Prosa fein zerlegen, damit würde er aufhören ein Dichter zu sein. Der Dichter stellt eine Schöpfung in die Welt hinaus, es ist die Sache des Lesers, des Ästhetikers, des Kritikers, zu untersuchen, was er mit dieser Schöpfung gewollt hat.“ Das gleiche gilt in der Malerei. Jeder Künstler ringt mit der Wirklichkeit seiner Einbildungskraft. Diese Einbildungskraft, allgemein bekannt unter dem Namen Phantasie, ist sein ganzes Leben. Und da seine Arbeit sein ganzes Leben ist, wird seine Phantasie fortwährend strapaziert. Sein Leben ist geträumt.

 

Auftragsarbeiten und Einzel-Ausstellungen in:

 

  • Bonn, Berlin, Freiburg, Villingen, Schwenningen, Soest, Werl, Mönchengladbach, Hamburg, München, Menden, Bad Sassendorf, Heilbronn, Neheim-Hüsten, Hamm, Warstein, Altena, Fröndenberg, Neckarsulm,
  • „Galerie am Bach“ - Obererlinsbach/Schweiz,
  • in den „Goethe-Instituten“ von Tampere und Helsinki/Finnland,
  • „Galerie Art Diana“ - Helsinki/Finnland
  • im Rahmen der Städtepartnerschaft als Vertreterin von Werl in Halle/Belgien
  • „Deutsche Bank“ - Freiburg, Emmendingen, Lippstadt und Paderborn
  • „HWG-Galerie“ - Hattingen
  • „Repräsentanz der Abrüstungskonferenz“ - Genf/Schweiz; „Petrus Haus“ - Soest;
  • Rathaus - Menden, „Schloss Lohe“ – Werl; Landesarbeitsgericht Hamm; Rathaus Werl;
  • „Villa E96“ - Hamburg, Museum „Haus Rykenberg“ - Werl;
  • „Trinkkurhalle“ - Timmendorfer Strand, „Bild und Rahmen“ - Neheim,
  • „Kunstsaal“ - Kreiskunstverein Soest; „Alte Vogtei“ - Travemünde, „KWL“- Lübeck,
  • „Columbia Hotel Casino“ – Travemünde; „Galerie Babette“, Knebel Bro - Dänemark,
  • „Ostsee-Galerie“ - Timmendorfer Strand; „Galerie Kley“ - Hamm; „Ostsee-Galerie“ - Hamburg

 

Ausstellungsbeteiligungen:

 

  • „Kunstmarkt Burg Vischering“, Lüdinghausen
  • Internationale Kunstausstellung - „Förderakademie für bildende Kunst und Musik“,
  • Schloss Erwitte
  • „Im Transit“ Wanderausstellung - Kreiskunstverein Soest, Wilhelm-Morgner Haus, Soest, Herzberg
  • Strzlce Opolskie/Polen, Sarospatak/Ungarn, Kampen/NL
  • „Soestival der Farben“, Soest 2000 plus
  • „Retro 2000“ - Gala - Schloss Erwitte, „Feuerengel“ - Haus Füchten - Ense
  • „Internationale Kunstausstellung“, Halle/Belgien, Konzil Konstanz
  • „Galerie am Pallas-Verlag“, Dinker „Frauenansichten“ – Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
  • „Die Erben Wilhelm Morgners“ - Morgner-Haus, Soest
  • „Transfer“ - Kunsthalle, Wuppertal-Barmen, „HanseArt“ – Media-Docks, Lübeck
  • Kunstprojekt „Mammas“, Kiel, Bad Segeberg, Norderstedt, Bad Bramstedt,
  • Henstedt-Ulzberg

 

Werke von Gisela Siegel sind ständig in der Galerie Kley ausgestellt.

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