Kindheit und Jugend
1932–1952
· Geboren am 14. Oktober 1932 in Leverkusen als Sohn von Hubert und Regina Schäfer, geb. Vostell · 1939 Umzug der Familie ins Sudetenland, Kriegsjahre in Komotau · Rückkehr nach
Leverkusen 1945 · Erste Zeichnungen mit Tusche und Aquarell als Schüler · 1952 Übernahme des Geburtsnamens seiner Mutter: Vostell
Künstlerische Ausbildung und erste Arbeiten
1950–1957
· Ab 1950 erste künstlerische Ideen und Zeichnungen · 1953 Lithografenlehre, Besuch der Werkkunstschule in Wuppertal bei Ernst Oberhoff · 1955/56 Studium an der École nationale
supérieure des beaux-arts, Paris · 1957 Kunstakademie Düsseldorf · 1954 entdeckt er das Wort „décollage“ auf der Titelseite des Le
Figaro, entwickelt es zu seinem zentralen künstlerischen Prinzip Dé-coll/age
Wegbereiter des Happenings und der Fluxus-Bewegung
1958–1968
· 1958 erstes europäisches Happening Das Theater ist auf der Straße in Paris · 1961 Cityrama
in Köln – erstes deutsches Happening · 1962 Mitbegründer von Fluxus, Teilnahme an Fluxus-Manifestationen in Wiesbaden und Düsseldorf · 1962 Gründung der Zeitschrift
Dé-coll/age – Bulletin aktueller Ideen · 1963 Installation Das schwarze Zimmer in der Galerie
Parnass – frühes Environment mit Fernsehgeräten · Zahlreiche Happenings in New York, Berlin, Köln, Wuppertal, Ulm · Intensive Zusammenarbeit mit Weggefährten wie Nam June Paik,
Joseph Beuys, Dick Higgins · 1965 Teilnahme am 24-Stunden-Happening in der Galerie Parnass · 1967 Miss Vietnam – politisches Happening
gegen den Vietnamkrieg
Neue Formen: Verwischungen, Dé-coll/age, TV-Assemblagen
1958–1970
· Entwickelt Dé-coll/age von Plakatabrissen zum umfassenden Gestaltungsprinzip · Pionier der Videokunst: elektronische TV-Dé-coll/agen seit 1959 · Verwischung als künstlerische
Technik ab den 1960ern: Fotografien mit Lösungsmitteln manipuliert (z. B. Kleenex-Zyklus, Kennedy
vor Corham) · Kombination von Dé-coll/age, Happening, TV, politischen Ereignissen · 1968 erste Auto-Beton-Skulptur Ruhender Verkehr
Museum Vostell Malpartida und Verbindung zu Spanien
1974–1998
· 1974 Besuch von Malpartida de Cáceres, Gründungsidee für ein Museum inmitten der Natur-Formation Los Barruecos · 1976 Einweihung des Museo Vostell Malpartida mit VOAEX – einbetonierter Opel Admiral · 1977 Kauf und Restaurierung des Palacio de Topete als zweiter Wohnsitz mit Familie · Organisation der
Semana de Arte Contemporáneo (SACOM) · Pendeln zwischen Berlin und Malpartida bis zum Lebensende · 1993 Abschluss der Museumsarbeiten,
rund 50 Werke Vostells im Bestand
Späte Arbeiten und politische Themen
1980–1998
· Thematisierung des Holocaust, des Vietnamkriegs, Studentenrevolten, Wirtschaftswunder, Fall der Berliner Mauer · 1989 Triptychon 9.
November 1989 Berlin · 1990 erste westdeutsche Ausstellung im ehemaligen Ost-Berlin · Große Leinwände, Assemblagen und Bronze-Skulpturen (z. B. Berlinerin 1994) · Serie Tauromaquia mit Stiermotiven, Assemblagen mit Autoteilen und Glühlampen · Letzte Arbeiten:
Ritz (1998) und zahlreiche Multiples wie das Berliner Brot
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