Kindheit und Ausbildung
Frühe Jahre und künstlerische Selbstverortung
Durchbruch, Anerkennung und Lehre
Spätere Jahre, Ehrungen und museale Präsenz |
Arnulf Rainer zählt zu den bedeutendsten Protagonisten der österreichischen Nachkriegskunst und gilt als Wegbereiter des Informel. Seine künstlerische Praxis ist geprägt von radikaler Geste, materialbezogener Auseinandersetzung und der Übermalung als bildnerischem Prinzip. Seit den 1950er Jahren überarbeitet er eigene wie fremde Werke, zunächst aus Materialmangel, später aus konzeptioneller Überzeugung. Berühmt wurden insbesondere die übermalten Selbstporträts – die sogenannten Face Farces.
In seinem Werk oszilliert Rainer zwischen expressivem Überschwang und kontemplativer Reduktion, zwischen Zerstörung und Neuschöpfung. Die Kreuzform wird ab Mitte der 1950er Jahre zum wiederkehrenden Motiv. Ab den 1970er Jahren integriert er körperbezogene Strategien wie Fuß- und Fingermalerei. Später entstehen Serien über andere Künstler, darunter Leonardo da Vinci und Franz Xaver Messerschmidt. Rainers Spätwerk widmet sich intensiv der Fotografie – zunächst als Grundlage für Übermalungen, später als eigenständige Ausdrucksform.
Mit seiner konsequenten Haltung gegenüber institutionellen Strukturen, seinem experimentellen Zugriff und seiner unverwechselbaren Formensprache hat Arnulf Rainer ein Gesamtwerk geschaffen, das international ausstrahlt und zahlreiche Künstler*innengenerationen beeinflusst. Seine Werke befinden sich in renommierten Museen weltweit, u. a. in der Pinakothek der Moderne, im Solomon R. Guggenheim Museum New York, im Belvedere Wien und im Arnulf Rainer Museum Baden.