Johnny Friedlaender


Johnny Friedlaender – Galerie Kocken. (o. D.). https://www.galerie-kocken.de/portfolio-item/friedlaender-johnny/
Johnny Friedlaender – Galerie Kocken. (o. D.). https://www.galerie-kocken.de/portfolio-item/friedlaender-johnny/

vita


Frühe Jahre & künstlerischer Einstieg
1912–1935
Geboren in Pleß, Oberschlesien · Jugend in Breslau als Sohn eines Apothekers · Kunststudium an der Akademie bei Otto Mueller · Frühe Einzelausstellungen in Dresden · Erste Radierungen und Experimente mit Ätztechniken · Flucht vor den Nationalsozialisten nach Tschechoslowakei · Erste Einzelausstellung mit Radierungen in Ostrava


Exil & Neuanfang in Paris
1936–1949
Reise durch Europa – Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien · Flucht als politischer Flüchtling nach Paris · Ausstellungen von Radierungen und Illustrationen für Zeitungen · Internierung in verschiedenen Lagern während des Krieges · Überleben als Zwangsarbeiter · 1944 Schaffung der „Images du Malheur“ · Illustration mehrerer Bücher · Freundschaft mit Nicolas de Staël · Mitglied im Salon de Mai


Internationale Anerkennung & Lehrjahre
1950–1969
Erhalt der französischen Staatsbürgerschaft · Teilnahme an Triennale in Mailand, Biennale São Paulo und Ljubljana · Ausstellungen in Tokio, Amsterdam, Rom, Paris · Biennale von Venedig (Grafik) · UNESCO-Lehrauftrag in Rio de Janeiro · Aufbau einer eigenen Werkstatt in Paris · Ausbildung einer Generation junger Radierer · Internationale Retrospektiven und Auszeichnungen


Späte Jahre & Rückkehr ins Gedächtnis
1970–1992
Weltweite Ausstellungen: Bern, New York, Tel Aviv, Paris · Retrospektiven u. a. Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und Albertinum Dresden · Auszeichnung mit dem Lovis-Corinth-Preis · Ernennung zum Officier des Arts et des Lettres · Mitglied der Académie royale de Belgique · Tod 1992 in Paris · Werk bis heute weltweit gesammelt


 

Vermächtnis
seit 1992
Wegbereiter der modernen Farbradierung · Seine Pariser Werkstatt als legendäre Talentschmiede · Schüler prägen die Druckgrafik international weiter · Friedlaenders Etchings bleiben gefragte Sammlerstücke · Kunstmarkt bewahrt seinen Pioniergeist in der Farbaquatinta

   

Werk


Johnny Friedlaender gilt als Pionier der modernen Farbradierung. Mit höchster technischer Raffinesse verband er Aquatinta, Kaltnadel, Ätz- und Sprengverfahren zu einer neuen Form des druckgrafischen Ausdrucks. Seine Blätter wirken poetisch und geheimnisvoll – Farbflächen schweben über Linien, Figuren tauchen auf und verschwinden.

Friedlaender sah die Radierung nicht als Reproduktion, sondern als eigenständige Malerei auf Platte und Papier. Dabei blieb sein Werk stets offen für Einflüsse aus Malerei, Literatur und Traumwelten. Seine Bildsprache ist zugleich fragil und kosmisch – sie erzählt von Aufbruch, Freiheit und der unerschöpflichen Kraft der Imagination.

 

Bis heute wirken Friedlaenders Grafiken wie klingende Blätter – sie verbinden Handwerk mit Lyrik, Tradition mit Avantgarde.

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