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BERLIN, GERMANY - JANUARY 10: Elvira Bach attends the 21st Aids Gala at Deutsche Oper Berlin on January 10, 2015 in Berlin, Germany. (Photo by Clemens Bilan/Getty Images)
BERLIN, GERMANY - JANUARY 10: Elvira Bach attends the 21st Aids Gala at Deutsche Oper Berlin on January 10, 2015 in Berlin, Germany. (Photo by Clemens Bilan/Getty Images)

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Kindheit und Ausbildung

 

1951–1970
· Geboren am 22. Juni 1951 in Neuenhain im Taunus · Aufgewachsen mit ihrer Zwillingsschwester Ingrid in ländlicher Umgebung · Erste künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Glasfachschule Hadamar (1967–1970) · Frühes Interesse an Gestaltung, Materialität und Ausdruck


Studium und frühe Jahre in Berlin

 

1972–1981
· Zog 1972 nach Westberlin · Studium der Malerei an der Hochschule der Künste, zuletzt als Meisterschülerin von Hann Trier · Zeitgleich mit Künstlern wie Rainer Fetting, Helmut Middendorf und Salomé – später als „Junge Wilde“ bekannt · Tätigkeiten an der Schaubühne am Halleschen Ufer (Requisiteurin, Foyerdame, Souffleuse) · Erste Werkserien mit stark autobiografischem Bezug · 1982: Artist-in-Residence-Stipendium in der Dominikanischen Republik


Durchbruch und internationale Anerkennung

 

1982–1990er Jahre
· 1982: Teilnahme an der documenta 7 in Kassel – künstlerischer Durchbruch · Bekannt für expressive, farbintensive Frauenbildnisse – häufig Selbstbildnisse · Themen der frühen Arbeiten: „Ich“, Identität, Nachtleben, Weiblichkeit (Titel wie Nachteule, Immer Ich, Sophisticated Lady) · Heirat, Geburt der Söhne Lamine (1984) und Maodo (1992), Rückzug ins Private · Thematische Erweiterung: Familie, Mutterschaft, Alltag, Küche, Kindheit – alles aus weiblicher Perspektive · Arbeitsaufenthalte im Senegal (1986–1992) und in St. Lucia (1997–2000) prägen Farbigkeit und kulturelle Bildsprache


Spätere Arbeiten und Medienvielfalt

 

 

1990er–2000er Jahre bis heute
· Ab 1994: Arbeiten im öffentlichen Raum, u. a. monumentale Malereien im Fuldaer Gerichtsgebäude · Seit 1998: Beschäftigung mit Glas (Murano), ab 2000 mit plastischen Großskulpturen · 2002–2004: Werkgruppe Bronzeskulpturen · 2009: Neue Werkgruppe in Schwarzweiß · Entwicklung einer unverkennbaren Bildsprache: kräftige Konturen, leuchtende Farbigkeit, klare Symbolik

 
 

Werk


Elvira Bachs Oeuvre ist eine radikale, farbenstarke Auseinandersetzung mit der weiblichen Identität. Ihre Arbeiten erzählen vom Ich im Spannungsfeld zwischen Selbstbehauptung, Emotionalität, Mutterschaft und Sinnlichkeit. Mit kräftigem Duktus und intensiver Farbigkeit positioniert sie sich gegen normierte Frauenbilder und tradiertes Rollenverständnis.

Sie ist nicht nur Chronistin ihrer eigenen Biografie, sondern auch Entdeckerin des modernen Frauseins: Ihre Malerei vereint Selbstbewusstsein und Ironie, Stärke und Fragilität, Sinnlichkeit und Widerstand. Dabei bleibt sie sich über Jahrzehnte in Stil und Haltung treu.

Elvira Bach gilt heute als eine der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Malerinnen der Gegenwart. Ihre Werke befinden sich in renommierten Museen und Sammlungen weltweit, u. a. im Guggenheim Museum New York, dem Museum of Modern Art (MoMA), dem Museum Liaunig (Österreich), der Vancouver Art Gallery, der Daimler Contemporary Berlin und vielen weiteren.

 

Durch ihre eigenwillige, unverwechselbare Bildsprache und ihren autobiografisch aufgeladenen Werkansatz hat sie nicht nur die Kunst der 1980er Jahre geprägt, sondern einer ganzen Generation von Künstlerinnen den Weg bereitet.

 

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