Studium & beruflicher Einstieg
1980er–1990er
Geboren 1968 in Iserlohn · Ausbildung zum Industriekaufmann · Zusatzqualifikation als Fremdsprachenkaufmann Englisch (SIHK) · Studium Industrial Design an der Bergischen Universität Wuppertal ·
Gestaltungsausbildung bei Anna Oppermann, Projekte bei Odo Klose und Ulrich Reif · Mitarbeit am Fachbuch Faszination Automobildesign · Abschluss als
Diplom-Designer · Studium Betriebswirtschaft an der VWA Bochum (Fokus Marketing) · Bachelorabschluss in Business Economics an der Avans Hogeschool, Niederlande
Designpraxis & Unternehmensgründung
1990er–2000er
Mitgründer und zehn Jahre Gesellschafter des Designstudios „Taurus Design“ · Mitarbeit an über 200 Designentwicklungen · Entwicklung innovativer Produkte für Industrie, Haushalt, Architektur und
Sanitärtechnik · Nationale und internationale Auszeichnungen, u. a. Red Dot Award, Designpreis NRW, Stahl-Innovationspreis, LG Design Competition Seoul · Eintragungen von Gebrauchsmustern und
Patenten
Kunst & freie Gestaltung
seit 2000
Parallel zur Designpraxis verstärkte Hinwendung zur freien Kunst · Entwicklung eigener künstlerischer Techniken wie der „Schattenbildtechnik“ (räumlich-plastische Bildkörper mit hohem
Reliefcharakter) und der multimedialen QR-Art (Verbindung von analoger Kunst und digitalem Raum) · Plastiken für den öffentlichen Raum · Arbeiten in Öl,
Acryl und Aquarell · Zeichnungen, Trash-Art und experimentelle Kurzfilme · Vielfältige Werkgruppen zwischen Malerei, Skulptur, Grafik, Objekt und Konzeptkunst
Ausstellungen & öffentliche Präsenz
2000er–heute
Regelmäßige Einzelausstellungen, u. a. in der Galerie Kley (Hamm), Parktheater Iserlohn, Museum Haus Letmathe und international in Seoul · Ausstellungsbeteiligungen bei BBK Westfalen, Kunstverein
Iserlohn, BIG gallery Dortmund · Teilnahme an Fachmessen, z. B. art fair europe · Mahnmal „Scherben“ in Hemer (1. Preis, 2014) und Friedensstele in
Iserlohn als öffentliche Kunstbeiträge · Vorträge zu Corporate Design, QR-Codes und Kunst-Marketing
Auszeichnungen/Ausstellungen/Ausstellungsbeteiligungen
1993 Designpreis des Landes NRW, Essen
1994 Bayrischer Staatspreis, Nürnberg, München
1994 German Design, Taipeh, Tokio, Nagasaki
1994 German Design Innovations, Singapur
1995 + 1996 Design Innovations (Red Dot), Essen
1997 LG Electronics Design Competition, Seoul
1999 Design Innovations (Red Dot), Essen
2001 Designpreis des Landes NRW, Essen
2003 Vasa sacra, Essen
2008 Schattenbilder, Bochum und artfair europe, Bad Salzuflen
2010 Schattenbilder und Skulpturen, Lössel
2010 QR-Bilder, Landesgartenschau Hemer
2011 40 Jahre Galerie Kley-Jubiläumsausstellung
2012 1. Preis Querdenker-Ideenwettbewerb "Traumhaus", München
(Architekturstudie "Brückenhaus")
2013 „Licht & Schatten“ Galerie am Stern, Essen-Rüttenscheid
2014 „Meer & mehr“ Galerie Kley, Hamm
Erste Einzelausstellung von Frank Haase in der Galerie Kley: 11. Mai - 17. August 2014
Frank Haases Schaffen ist ein dynamisches Zusammenspiel aus rationaler Formfindung und emotionaler Bildkraft. Als Grenzgänger zwischen angewandtem Design und freier Kunst verbindet er funktionale Präzision mit poetischem Ausdruck. Seine „Schattenbilder“ erweitern die klassische Bildfläche ins Dreidimensionale und laden zur körperlich-sinnlichen Erfahrung ein – Relief und Licht bilden hier die eigentliche Sprache. Mit seiner QR-Art schafft Haase ein hybrides Format zwischen analogem Objekt und digitalem Raum: die Kunst wird Schnittstelle und Portal.
In seinen plastischen Arbeiten und Trash-Art-Objekten verarbeitet er Materialien aus dem Alltag – oft recycelt, stets transformiert. Die Spannweite reicht von klarer, architektonischer Struktur bis zu assoziativer Verspieltheit. Dabei bleibt Haases Haltung stets interdisziplinär und offen: Seine Werke sprechen Designer wie Kunstliebhaber gleichermaßen an – rational und emotional, technisch durchdrungen und doch voller poetischer Suggestion.
Haase ist ein universeller Gestalter, nicht nur als international ausgezeichneter Designer und Grafiker, sondern auch als Maler. In unserer Ausstellung zeigen wir die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens: Stimmungsvolle Bilder deutscher Insel- und Küstenlandschaften, Bilder von Industrie-Kultur, Architektur und Pflanzen in der von ihm entwickelten Schattenbildtechnik sowie QR-Art, grafische Arbeiten und Objekte.
Ein Sauerländer an der See
Ein Segelschiff nähert sich einer Boje an der Einfahrt nach Cuxhaven. Über den sich sanft
kräuselnden Wellen der Nordsee erstreckt sich ein scheinbar endloser, blauer Himmel, nur von leichten Schleierwolken durchzogen. Am Horizont schimmern die weißen Reihen der Windräder.
Eine Möwe zieht ruhig vorbei.
Mehrfach im Jahr zieht es den Künstler, Designer und Grafiker Frank Haase vom nordrhein-westfälischen Hemer aus an die norddeutsche Küste. Bei der Suche nach geeigneten Bildmotiven
sitzt er oft stundenlang auf dem Deich und wartet auf das richtige Licht und das richtige Segelboot. Erst wenn das Motiv die Stimmung und die Weite des Nordens ausdrückt, betätigt er den Auslöser.
In seiner Werkstatt im nordrhein-westfälischen Hemer werden die Motive dann bearbeitet.
Schattenspiel auf der Leinwand
Seit einigen Jahren arbeitet Frank Haase in der von ihm entwickelten Schattenbildtechnik.
In den so genannten Schattenbildern teilt der Künstler seine Bildmotive in zwei Ebenen, in eine schwarze Konturen- und in eine farbige Hintergrundebene. Auf einer Glasscheibe werden die Hauptthemen des Motivs als Fragmente, Silhouetten und Konturen in Schwarz aufgedruckt. Farben
und Stimmungen des Motivs - Landschaft, Meer, Himmel - werden mit Acryl- oder Ölfarben auf die Leinwand aufgebracht.
Durch einen Abstand zwischen den beiden Ebenen scheint die Glasscheibe vor dem Hintergrund zu schweben, die schwarze Konturenebene wirft einen Schatten auf den farbigen Hintergrund. Die Verbindung von Glas und Leinwand und das daraus resultierende Zusammenspiel von Licht und Schatten verleihen den Werken eine hohe räumliche Tiefenwirkung und machen Landschaftsdetails oder Strukturen von Gebäuden, je nach Lichteinfall, in besonderer Art und Weise sichtbar. Die Bildmotive vermitteln an sich einen Eindruck von Ruhe und Tiefe, durch das sich ändernde Schattenspiel sind sie durchaus lebendig und dynamisch. Es entstehen stimmungsvolle Bilder, die bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen ihre Anmutung verändern, so wie es die norddeutsche Küstenlandschaft im Verlauf des Tages ebenfalls vermag.
QR-Art
Neben den Schattenbildern widmet sich Frank Haase den sogenannten QR-Codes, die er in Bilder und Plastiken integriert und zu Bildergeschichten und Animationen im Netz verlinkt. In diesem Rahmen realisierte er 2010 auf der Landesgartenschau Hemer mit insgesamt 24 Werken auf dem Freigelände das weltweit bislang größte QR-Art-Projekt.
Betrachter können die Codes mit ihren Smartphones scannen und gelangen so auf Webseiten, auf denen Grafiken, Animationen oder Illustrationen als weitere Bestandteile des Werkes hinterlegt sind. Frank Haases QR-Bilder bestehen also auch aus zwei Ebenen: aus einer fixen physischen und einer variablen digitalen.
Filmbeitrag zur QR-Kunst von Frank Haase unter: http://www.youtube.com/watch?v=1bbl31zxzhQ