„PURE ENERGY“ - Neue Werke
Die Bilder der Künstlerin Sabine Ehrle-Niederehe strahlen eine Leidenschaft, Dynamik und eben Energie aus, der man sich nicht entziehen kann und die wir diese Energie direkt, ohne Umschweife in uns aufnehmen können.
Aus einer facettenreichen Farbpalette erzeugt die Krefelder Künstlerin ihre lebendig-harmonischen Kompositionen. Die Kombination aus Farbtönen ist unterbewusst bewusst gewählt, ebenso wie die zum Einsatz kommenden Texturen. S E-N arbeitet mit Übermalungen, Kratzungen, Schaffuren und Schriftzeichen, die sie intuitiv in die Werke integriert und - wie auch die Farben - aufeinander abstimmt und die wir als Betrachtende nach und nach entdecken und freilegen. Es sind dynamische Bilderwelten mit fließenden Bewegungen, spontanen Impulsen und einer subtilen Balance zwischen Unvollkommenem und Ordnung.
Mitunter wirken die Oberflächen archaisch, mal kraftvoll, mal sanft, dabei stets intensiv und energiegeladen. die unser Inneres direkt ansprechen und dazu anregen eigene Emotionen frei werden zu lassen.
So ist die Abstrakte Kunst, sie lässt uns die Wahl, wollen wir unbedingt etwas darin erkennen oder lassen wir es zu, ohne jegliche Vorgaben eigene emotionale Assoziationen freizulegen.
Für Sabine Ehrle-Niederehe ist die Farbe ein Medium, das Gefühle transparent macht. Unter Einbeziehung von unterschiedlichen Materialien, Zufallselementen und Gedankenimpulsen entwickeln sich ihre Farbkompositionen zu Bildern von expressiver Tiefe und Lebendigkeit.
Die Farbflächen sind dynamisch, wirken organisch, es gibt Farbverwischungen und
-übergänge wie man sie auch in Gesteinsstrukturen findet. Helle und dunkle Farbflächen bilden eine Symbiose, bei der eine Farbe von der anderen profitiert.
Die Farbpalette reicht von warmen Tönen wie gelb, ocker, sand, karminrot, mahagoni bis hin zu etwas kühleren Tönen aus dem Spektrum violett, blau bis grün, dazu Neonfarben, Aufhellungen und Abdunkelungen, schwarz, weiß und grau in allen Abstufungen finden Verwendung.
Farben werden mitunter komplementär eingesetzt, um Spannungen zu erzeugen.
Der Farbauftrag erfolgt mit Pinsel, Spachtel, Acrylfarben und Ölkreiden, mal scheint er zart zu sein, mal pastos und beinahe schon grob, vor allem, wenn der Spachtel zum Einsatz kommt.
„Am Anfang steht das Nichts. Das mit Leben gefüllt werden möchte, eine Idee, eine Farbe, ein Gefühl. Flüchtiges, Erlebtes, Gesehenes und Gefühltes fließen in die Bilder ein und geben Raum für Spontanität und Intuition.“
Was passiert, ist somit nicht vorbestimmt. Spontaneität und Zufallselemente spielen hinein. Ein Prozess aus Entstehen, Innehalten, Wiederverwerfen, durch welchen die Flächen lebendig werden.
Auf diese Weise sind u. a. auch die floral anmutenden Bilder entstanden.
Die Autodidaktin nähert sich damit erstmals in ihren informellen Malereien einem konkreten Thema.
Alle Bilder sind, wie sie selbst sagt, intuitive Bilder. „Sie entstehen einfach!“, so als würden sich die Bilder verselbständigen.
Farbflächen greifen ineinander, Farbschichten legen sich übereinander, gehen ineinander über, drängen sich nach vorne, scheinen durch – dann und wann akzentuiert gesetzte Kratzspuren legen bereits Übermaltes wieder frei. „Manches darf man noch erahnen, anderes bleibt verborgen. Alles ist möglich, nichts muss. Es entwickelt sich eine Art Dialog mit der Leinwand.“
So wird die Leinwand während des Malprozesses mitunter gedreht, so dass die noch feuchte Farbe fließen kann, wodurch eine neue Gewichtung entsteht. Auf diese Weise entwickeln sich die Bilder weiter und aus einem anfänglichen Hochformat kann durchaus ein Querformat oder umgekehrt werden.
Manches Bild entsteht auch nicht in einem Rutsch, sondern wird weggestellt, vielleicht sogar, weil es noch unklare Emotionen hervorruft, und dann steht das Bild mitunter wochenlang, bis die Künstlerin wieder daran weiterarbeitet.
Ein weiteres Kennzeichen der Bilder S E-Ns: Durch die genannte Art der Gestaltung auf der flachen Leinwand erzeugen diese lebendigen Kompositionen eine Raumtiefe, hervorgerufen durch entsprechende räumlich wirkende Akzentuierungen.
Nur eines darf nicht passieren: dass ihre Bilder zu schön sind! Deshalb fügt sie etwas hinzu, kleine Dissonanzen inmitten von Harmonie, Farbspritzer, eine scheinbar unsauber gezogene oder gezackte Linie, die Verwendung einer ungewohnten Farbkombination oder eines Schriftzugs.
Kompositorische Elemente wie Buchstaben oder Textfragmente aus Zeitschriften geben dem Bild eine gewisse Struktur und Ordnung. Ihre Bedeutung ist dabei eher formaler Art und nicht inhaltlich zu deuten.
UND trotz oder gerade wegen der Übermalungen, Kratzspuren, Farbschichtungen, klaren und unklaren Grenzen, Trennungen, Übergänge ergeben ihre Bilder eine schlüssige Einheit - und das ganz ohne Titel - ein harmonisch-dynamisches Zusammenspiel aus Farbe, Form, Linien und Flächen. Dies funktioniert im kleineren wie auch im großen Format.
Doch wann ist es so weit, das Bild freizugeben, wann ist das Bild fertig? Dazu sagt die Künstlerin: „Wenn ich davor Ruhe finde.“ Und dann überlässt sie das Bild dem Betrachter und lässt ihm bei seiner Interpretation die gleiche Freiheit, die sie beim Malen verspürt.
Und so ergeht es vielleicht auch Ihnen: Manche Bilder wirken ruhig und ausgewogen, manche wühlen auf, eines ist aber allen gemeinsam: Sie geben Kraft und Energie.
Patrizia Casagranda ist mittlerweile international erfolgreich und stellt zur Zeit auf der Biennale in Venedig für den Pavillon Bangladesh aus. Sie portraitiert nicht nur moderne Ikonen, sondern u. a. auch ukrainische Soldatinnen, indische Müllsammlerinnen und stellt ihre seriellen Frauenportraits in einen zeitbezogenen Kontext.
Der Krefelderin mit italienischen Wurzeln liegen die Frauen der Welt am Herzen. Oft sind es Frauen in schwierigen Lebenssituationen, wie die Müllsammlerinnen aus der so genannten Schlangenkaste, die in der indischen Gesellschaft unsichtbar sind und als lebensunwürdig gelten, aber durch Patrizia Casagranda zur Geltung kommen, indem sie ihnen ein Gesicht gibt. Deswegen kommen die Portraits in gewisser Weise einer Hommage an das weibliche Geschlecht gleich.
Für die Biennale Venedig schuf sie die beeindruckende Serie „Fighting für Freedom“ mit sechs ukrainischen Soldatinnen, Frauen, die ihren Beruf als Anwältin, Ärztin oder Geschäftsfrau ruhen ließen, um an der Front für ihr Land, die Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Über diesen Frauenportraits prangen die jeweiligen Namen der Soldatinnen in hebräischen Schriftzeichen, wodurch kurzerhand eine Verbindung zwischen den aktuell heftigsten Krisenregionen der Welt entstanden ist. Dass die Künstlerin eine Einladung aus Bangladesch erhielt, auf der Biennale auszustellen, hängt wiederum mit ihrer Serie der indischen Müllsammlerinnen zusammen, die mittlerweile in zweiter Generation finanziell unterstützt werden.
Ein Zitat, das für Casagranda essenziell ist, stammt von Marie von Ebner-Eschenbach: Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt von morgen aussieht.
Es steht wie ein Leitmotiv für ihre seriellen Arbeiten: „Belief“, „Diversity“, „Empowerment“, Fighting for Change“, Fighting for Freedom“ sind sehr kraftvoll und von gesellschaftspolitischer Relevanz und für Casagrandas künstlerischen Ansatz entscheidend.
Und so stehen moderne Ikonen, indische Müllsammlerinnen, unbekannte Schönheiten und ukrainische Soldatinnen selbstbewusst nebeneinander und sorgen im Zusammenspiel mit grafischen Elementen aus Textfragmenten, recycelten Materialien für ein nachdenkliches Spannungsgefüge, aufrüttelnd und ästhetisch zugleich.
Ähnliches gilt übrigens für Casagrandas Darstellungen des Apfels. Hintergrund ist zum einen die biblische Verführung Adams durch Eva mit dem Apfel. Zum anderen erkennt man auf einer zweiten Betrachtungsebene den Zusammenhang zu neuen, modernen Verführungen wie Apple und Co., die durchaus kritisch hinterfragt werden sollten.
Von der Stille der frostigen Höhen ins vibrierende Licht – auf puristische Weise eingefangen von den drei preisgekrönten Naturfotografen Hermann Hirsch, Jan Leßmann und Klaus Tamm der Gruppe zeitweise. Verbindendes Stilmittel für alle Motive ist eine besondere Ästhetik der Reduktion. Die abstrahierten Landschaftsaufnahmen und stimmungsvollen Tierfotografien konzentrieren sich auf das Wesentliche und schaffen so neue Blickwinkel auf die schottischen Berge und ihre Bewohner.
Hermann Hirsch, Jan Leßmann, Klaus Tamm. Sie sind zeitweise und leben Naturfotografie, lieben die Natur und sind in der Umweltbildung zu Hause. Ihr Ziel ist es, die Naturfotografie vielen Menschen näher zu bringen. Sie stehen für Kreativität, Spaß und Professionalität - garniert mit einer Prise Verrücktheit und einer Menge Humor, kennen ihre Kreativität und Lebensfreude keine Grenzen.
Ihre Arbeiten sind international bei verschiedenen renommierten Wettbewerben wie "Wildlife Photographer of the Year" und "European Nature Photographer of the Year" ausgezeichnet worden. Sie sind Fotografen, Autoren, Künstler und vor allem Menschen, die tief mit der Natur verbunden sind.
„Here comes the sun“
oder
warum die Klaus Brandner-Ausstellung verlängert wird!
Das Motto der aktuellen Ausstellung „Schwere-los“ in der Galerie Kley liegt darin mit Leichtigkeit und positiven Emotionen dieser trüben Tage hinter sich lassen und sich auf die Farb- und Fantasiewelten des österreichischen Künstlers einzulassen. Noch immer tut es gut, von den fröhlichen Farben und Formen innerhalb der zwei Werkgruppen Malerei und Grafik umgeben zu sein ein.
Klaus Brandners Kunst spricht eine heitere Symbolsprache zwischen Abstraktion und Figuration. Neben einer Vielzahl abstrakter Formen entdeckt der Betrachter immer wieder fabelhafte Wesen, Pflanzen, Figuren oder Himmelskörper, die der Künstler mal in weite Landschaften, mal in nicht näher definierte Farbräume setzt.
Künstlerisch und menschlich betrachtet besteht die Welt des Klaus Brandner aus der Unendlichkeit an Möglichkeiten. Möglichkeiten, das Leben von der sonnigen Seite zu sehen und in einzigartigen Bildern festzuhalten. Zitat des Künstlers: “Am besten beginnt jeder Tag mit einem Lachen und endet mit Freude“.
Für jeden Blick, den jemand auf ein Werk von Klaus Brandner wirft, gibt es ein Versprechen: Schau mich an und ich versprühe Freude, Wonne und Wohltat. Egal, in welcher Stimmung man ist, seine Bilder tun gut.
Es ist die Farbigkeit seiner Bilder, stets in Kombination mit Titeln, die den Betrachter sofort abholen und mitnehmen auf eine große Reise, ob als Sundancer, Entertainer, Freigeist oder Solist, und Fetzko begleitet uns mit einem großen Staunen auf der Entdeckungsreise an einem lazy Sunday, eine Sekunde vor dem Aufwachen haben wir noch eine mystische Erscheinung, denn da liegt ein Wurm auf der Lauer...
Und dazwischen immer wieder Seifenblasen…, das Schillernde, das Leichte und Zerbrechliche, das vielleicht nur einen kurzen Moment währt, aber da ist und damit sagt, jeder Moment ist kostbar…
Dazu das bewegte und bewegende Spiel zweier oder mehrerer Formen, die aufeinandertreffen - das Kindhafte und Verspielte der Figuren - die Fröhlichkeit der Farben: All dies berührt den Betrachter auf einer spontanen und emotionalen Ebene.
Und bei jedem weiteren Blick bieten diese Bilder an, noch einen Augenblick länger zu verweilen. Damit sie ihre ganze Geschichte erzählen können. Eine Geschichte, die inspiriert sein könnte von einem schönen Augenblick, von Musik, von der Natur oder einfach nur der unerschöpflichen Phantasie eines Künstlers entspringt. Seit 1986 lebt der Österreicher mit Herz, Leidenschaft und Hingabe für seine Kunst.
Klaus Brandner wurde als zweites von vier Kindern im Dezember 1965 in Klagenfurt/Österreich geboren. Nach der Volksschule besuchte er ein Gymnasium mit Schwerpunkt „Bildnerische Erziehung“, wo er 1985 maturierte. Seit 1986 ist er freischaffender Künstler.
Über 150 Ausstellungen, vorwiegend im deutschsprachigen Raum, machten Brandner zu einem arrivierten Künstler. Zahlreiche Bildbände, Kataloge und Veröffentlichungen in diversen Kunstmagazinen zeugen von seinem steten Schaffen.
Studienaufenthalte u.a. in Australien, La Gomera, Teneriffa, Lanzarote, Griechenland, Mount Athos, Italien und Frankreich (Paris)
Er ist Mitglied der Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs.
Die Ausstellung wird verlängert bis zum 17. März 2024
und ist an folgenden Tagen zu sehen:
Mittwoch und Freitag: 14 - 19 Uhr
Samstag: 10 - 14 Uhr
Sonntag: 10.30 - 12.30 Uhr
Zur Finissage um 11.00 Uhr wird sich der Künstler
Zeit für persönliche Gespräche nehmen
und gerne Ihre Fragen beantworten.
„Im Einfachen liegt die größte Kraft.“
Getreu diesem Motto und beseelt von der Begeisterung für leuchtend starke, intensive Farben erschafft Klaus Brandner fantasievolle Bildwelten, in denen harmonisch komponierte Farbakkorde mit der Archaik klar strukturierter Formen verschmelzen. Ob in der Malerei oder in der Grafik, der Österreicher findet mit seinen positiven Botschaften eine universell emotionale Sprache, die uns staunen und träumen lässt, uns berührt und ermutigt den Wirren der Zeit mit Zuversicht begegnen.
This Fascinating World
Ein Titel, der zunächst die Erwartung in uns auslöst, dass wir mit dem Künstler auf eine Reise um die Welt gehen und in seinen Bildern ferne Länder wiederfinden.
Doch es ist ganz anders. Denn das, was uns hier gezeigt wird, haben wir selbst schon gesehen… oder vielleicht sogar übersehen. Denn diese faszinierende Welt findet für den Künstler direkt vor seiner Haustür statt und sollte - so sein künstlerischer Appell - auch uns faszinieren.
Beim Gassigehen mit dem Hund, beim Spaziergang im Park oder bei einem Stadtbummel sind wir ständig mit der Welt konfrontiert, die vor unseren Füßen liegt oder sich vor unserem Auge auftut.
Titel wie „Am Wegesrand“, „Im Feld“ oder „Field of View“ legen offen, woher sich der Künstler seine Inspirationen holt. Die Natur als unerschöpfliche Quelle für Dinge, die durch seine Beobachtungen und Eindrücke beim Gehen durch Felder oder ländliche Regionen in der Soester Börde oder am Hellweg entlang einen kreativen Prozess auslösen, wodurch Bilder entstehen, die jedoch alles andere als eine bloße Nachbildung von Naturphänomenen sind. Vielmehr entwickeln sie durch das Einfangen von Augenblicken eine visuelle Sprache, welche die Natur der Dinge einfängt. So hält Richard A. Cox Strukturen fest, aber auch Schwünge, Biegungen, Rhythmen, ein üppiges Hinter- und Übereinander, und schafft vor allem mit seinen Ölpastellen ein lebendiges Ineinanderfließen von Farben und Formen.
Die Bilderwelt des Richard Cox ist mit allen Sinnen erlebbar. Man spürt die Temperaturen, vielleicht eine leichte kühle Brise, hören Sie auch das leise Rauschen der Gräser im Wind? Sehen Sie das Flimmern in der heißen Luft und riechen Sie das Korn auf den Feldern?
Die zum Teil seriell gearbeiteten Motive versetzen uns wie im Großen so im Kleinen auf Anhieb in eine positive Stimmung dank der gekonnt inszenierten Farbkompositionen. Gebannt von der Harmonie in der Farbgebung und der damit einhergehenden Leuchtkraft kehrt kurze Zeit später Ruhe ein. Man nimmt sich Zeit.
Endlich wieder durchatmen. Und feststellen, dass wir Teil dieser uns umgebenen Natur, dieser faszinierenden Welt sind.
Eigens zur Ausstellung sind florale Skulpturen für den Außenbereich entstanden.
Richard A. Cox wurde 1950 in Holmfirth/Nordengland geboren. Nach dem Besuch der Batley School of Art, Leicester Polytechnik, Department of Fine Art und der Kunstakademie Düsseldorf (Freie Grafik, Meisterschüler von Rolf Sackenheim), ließ er sich 1972 in Soest nieder. Mehrere Lehraufträge im grafischen Bereich (u.a. in Dortmund).
Der Künstler mit englischen Wurzeln hat 2022 im Morgner-Haus ausgestellt und ist in seiner westfälischen Wahlheimat auch durch seine "Galerie auf Zeit" in der Innenstadt jedem Soester ein Begriff.
Der Titel ist Programm: Präsentiert werden Werke zahlreicher Künstlerinnen und Künstler der unterschiedlichen Genres, welche die Farbe GRÜN von ausschließlich bis akzentuiert einsetzen, sei es im Bereich der Malerei, der Graphik oder der Glas-, Objekt- und Lichtkunst.
Wenngleich die Farbe GRÜN den Ton angibt, so sind dem Motivreichtum der ca. 70 Arbeiten keine Grenzen gesetzt. Verträumte Szenerien, impressionistische Landschaften, klare oder informelle Strukturen sowie expressive Formen, realistische bzw. minimalistische Darstellungen bis hin zu einer offen provokativen Fingergeste sind Beispiele des breitgefächerten Repertoires dieser Ausstellung.
Vertreten sind bekannte Künstlerinnen und Künstler der Galerie, u. a. aus der lokal und regional bekannten Kunstszene, sowie Stars der nationalen und internationalen Kunstszene.
In diesem Winter wird das äußere Licht allerorts minimiert, reduziert, wenn nicht gar eingespart. Die Jahre des maßlosen Licht- bzw. Energiekonsums sind vorbei. Doch wie schön, dass es die Kunst gibt! Vielleicht lernen wir ja wieder nach innen zu schauen… Ohne Umwege erreicht so manches Kunstwerk - völlig überraschend - unser Unterbewusstsein und bringt unser inneres Leuchten hervor. Pablo Picasso formulierte es einst wie folgt: "Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können." Und dieses Vermögen trifft auch auf die Künstler der Galerie Kley zu. Die Darstellung von Licht und Schatten, das Nachahmen der Leuchtkraft unserer Gestirne, religiöses-spirituelles Licht oder aber mythisch anmutende Darstellungen – Das Licht spielt seit jeher eine bedeutsame Rolle in der Kunstgeschichte. Ob bei der sanften Verwendung des Lichts wie bei Leonardo (sfumato) oder der Hell-Dunkel-, der sog. Chiaroscuro-Technik, von Caravaggio, Goya oder Rembrandt.
In unserer Winter-Ausstellung beleuchten wir das Thema Licht von drei Seiten:
Auf der einen Seite entdeckt der Galerie-Besucher z. B. Objekte, welche mithilfe eines Leuchtmittels ein sichtbares Licht mit durchdringender Wirkung erzeugen. Auffällig leuchten draußen neben dem Eingang die Lichtringe des Soester Künstlers Richard Cox. Im Kaminzimmer erstrahlen die neuen RecyKlings von Christiane Kling, einer weiteren Soester Künstlerin. Jedes einzelne Objekt ist aus recycelten Materialien gearbeitet und mit individuell programmierbarer LED-Beleuchtung versehen. Die Wirkung durch die jeweilige sich ändernde Lichtstimmung ist unglaublich faszinierend. Ebenso von Hand gefertigt sind die außergewöhnlichen Teelichter der Hammer Künstlerin Andrea Peckedrath. Ihre Häuser aus gebranntem Ton laden dazu ein, sich auszumalen, wie warm und gemütlich es dort drinnen wohl sein mag. Besondere Leucht- und Leichtigkeitsobjekte sind die beiden Objekte der Krefelderin Monika Nelles, humorvoll betitelt mit „Goldstück“ und „Erhellungsobjekt“. Erhellt wird dabei nicht nur das Dunkel, sondern auch das eigene Gemüt. Auch ein Eislöffel und ein Kuchentablett können dabei wunderbare Hilfsmittel sein.
Auf einer zweiten Seite stehen Kunstwerke, die durch ihr Motiv, ihre Farben und Leuchtkraft ein aus der Leinwand herausstrahlendes Licht zum Vorschein bringen. Ulla Höpken mit ihren fantasievollen, märchenhaften Wesen und der lichtdurchfluteten Farbigkeit. Ralph Herrmann mit einem Himmel, der nur so strahlt und zeigt, dass die Natur die schönsten Farben hervorbringt. Mit dem natürlichen Licht spielt auch Klaus Trawny aus Senden. In seinen Radierungen fängt er gekonnt das Phänomen des „Wetterleuchtens“ ein sowie die geheimnisvolle Zeit der blauen Stunde, die Dämmerung. Bettina Köppeler aus Dortmund hingegen zieht es in die Nacht. Ihr Bild „Refugium“ lässt nur noch wenig Licht zu und trotzdem fühlt man sich wohl behütet. Hätte man freie Sicht auf den Himmel, dann würde man sehen, wie Michael Buthe Sterne vom mondbeschienenen Nachthimmel hinabregnen lässt. Auch manche Skulptur thematisiert das Licht ganz unmittelbar, z. B. „Licht und Schatten“ von Andrea Wichmann Herrmann oder die "Sonnenfrau" und die "Mondfrau" des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes bzw. seine "Sonnen-" und "Mondkinder" aus zum Teil polierter Bronze, welche das reale Licht zusätzlich reflektieren. Das Licht gewissermaßen durchscheinen lässt Moenikes zarter "Kopf" aus Alabaster. Ein Spiel mit Hell-Dunkel-Kontrasten, gepaart mit einer Leichtigkeit des Seins, erlauben sich die Papiercollagen von Ina Jenzelewski aus Hamm. So gibt es sowohl eine helle und eine dunkle Krinoline als auch ein weiteres zartes Papierobjekt, das schlicht mit „Schwarzgrün“ betitelt ist. Den Hell-Dunkel-Effekt machen sich auch die sog. Cyanotypien (Eisenblaudrucke) von Barbara Maria Althoff aus Köln zunutze. Sie wirken fast winterlich mit ihren in dunklem Blau und Weiß gehaltenen Pflanzenmotiven, aber der Holunder blüht im Frühjahr, also schöpfen wir aus diesen wunderschönen Unikatdrucken die Hoffnung, dass es mit dem Kreislauf der Natur weitergeht. Winterlich wirken auch die kleinen Arbeiten von Alice Bialach. Andrea Peckedrath erzeugt mit ihren Meeresbildern, die in ein nahezu fahles Licht getaucht sind, eine ebenso leicht melancholische, sehnsuchtsvolle Stimmung, wie die inhaltlich stark zurückgenommenen, seidig wirkenden Holzschnitte von Antje Wichtrey. Dies gilt natürlich auch für unser Titelbild „Winter“ von Heinz Trökes, dessen anmutiges Ölgemälde mit zarten Farben eine Sehnsucht in uns hervorholen will.
Und damit kommen wir zu einer dritten Seite des Lichts. Diese wird beleuchtet von Bildern und Objekten, welche durch ihren besonderen Ausdruck, die Ästhetik und Lebendigkeit ein inneres Licht erzeugen. In fröhlichen Farben und schwingenden Formen begegnen uns dazu Stahl-Figuren von Richard Cox. Green Goblin, Yellow Duckie oder Blue Bertie strahlen wie Frohnaturen an und laden fast zum Tanzen ein. Vielleicht, weil sie die Musik zu den beiden leuchtenden Bildern "Summer Song 1 und 2" von Angelika Jelich im Ohr haben. Die Freude und Leidenschaft der Münsteraner Künstlerin beim Malen lassen sich anhand des pastosen Farbauftrags unmittelbar nachvollziehen. Ebenso positiv und lebensbejahend geben die Bilder des Österreichers Klaus Brandner Auftrieb und bringen den Besucher zum Strahlen. Sein neuer Katalog ist zusammen mit der aktuellen Grafik „Höhenflug“ zu bestaunen und eignet sich hervorragend, um unter den Weihnachtsbaum gelegt zu werden. Ohne Licht würde das Material, mit dem H.D. Gölzenleuchter aus Bochum arbeitet, nicht wachsen und gedeihen. Seine Bilder sind, wie uns der Titel eines Holzschnittes mitteilt, aus dem Baum gewachsen. Das Ergebnis sind seltene Kombinationen aus Druckstock und Unikatdruck auf Leinwand mit maximal 2 Farben, sehr exklusiv. Frank Haase zeigt mit seinen Pixel-Portraits zwei ganz neue Arbeiten, deren erstaunliche Wirkung und Ausdrucksstärke den Betrachter innerlich zum Leuchten bringt. Dank des Künstler-Ehepaars Frauke und Dietmar Nowodworski bekommen wir immer wieder leuchtende Augen wegen ihres Ideenreichtums, der filigranen Finesse und des Blicks für das besondere Detail, das uns ihre ästhetischen Objekte bescheren.
Sei es das Darstellungsmedium, das Motiv oder aber die Technik – die Werke der 25 ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind allesamt von großer Intensität! Die Galerie Kley lädt herzlich ein, mit Muße und ohne jegliche Ablenkung auf diese Werke zu schauen, die durch ihren Ausdruck, ihre Ästhetik und Lebendigkeit in diesen Zeiten wie regelrechte Lichtblicke erscheinen.
"Ich gehe durch die Stadt und sehe Vogelgesichter. Am Tisch bei Starbucks brüten zwei Bulldoggen über einer Tasse Kaffee. Ein Rudel Spatzen beim Nordic-Walking im Wald, ich höre ihr penetrantes Gezwitscher. Gegenüber vor der Sparkasse zwei Pinguine bei der Raucherpause. Gurrende Liebhaber im Biergarten, ein Kampfhase in der U-Bahn, ein Zentaur äppelt auf den Bürgersteig. An der Kasse beim Aldi sitzt ein verkaterter Schäferhund mit Glatze, das letzte Bier muss wohl schlecht gewesen sein. Ein Mann bellt ein Rudel Frischlinge vor dem Kindergarten an.
Überall Menschentiere, Tiermenschen. Schon bei den alten Griechen und Ägyptern gab es sie: Ein Adler auf dem Pharaonentrohn, ein Stier auf zwei Beinen, und bei den Christen haben die Engel Flügel und der Beelzebub Hörner und einen Pferdefuß. Es ist erwiesen, dass Menschen und Fruchtfliegen zu 90% die gleichen Gene haben.
Mich fasziniert das tierische, das viehische, das animalische im Menschen, aber auch die frappierende Nähe zum Menschlichen im Tier.
Wir können leicht eine Spinne zertreten. Aber wir werden niemals eine Spinne herstellen können. Wir brauchen einander. Was wären wir ohne die Tiere? Die umgekehrte Frage: Was wären die Tiere ohne uns? Würde ich lieber nicht stellen."
Modern, nachhaltig, engagiert – Die Urban-Art- und Upcycling-Künstlerin Patrizia Casagranda aus Krefeld sorgt mit ihrer unverwechselbaren frischen Kunst für Aufsehen in Europa und den USA. Die ehemalige Schülerin von Uecker und Lüpertz war bereits 2019 auf der Art Miami Basel vertreten und hat 2021 zwei Preise auf der Art Firenze sowie den Deutschen Kunstpreis erhalten. Ihre Portraits moderner Ikonen und indischer Müllsammlerinnen nebeneinander gestellt, sorgen für ein mitunter nachdenkliches Spannungsgefüge, aufrüttelnd und ästhetisch zugleich.
Anerkennung und Auszeichnungen
Die deutsch-italienische Künstlerin Patrizia Casagranda kann es kaum glauben. Innerhalb nur weniger Jahre hat sie bereits ein weltweites Kunstpublikum erreicht.
Viele Auszeichnungen und Nominierungen, die Teilnahme an internationalen Messen wie der Art Miami und zuletzt der Biennale in Florenz zeugen von ihrem Erfolg. Doch welches Geheimnis steckt dahinter?
Es scheint der Mix aus Motiv und Material zu sein. Für ihre Bilder verwendet die Krefelder Künstlerin Materialien wie alte Zelt- oder LKW-Planen, Wellpappe sowie ein Mörtel-Gips-Gemisch und kräftige Farbpigmente. Mit ihrer sogenannten Urban Art trifft sie den Nerv der Zeit. In Zeiten des Klimawandels sind Nachhaltigkeit und Upcycling in aller Munde und so ist auch Kunst aus recycelten Materialien mehr und mehr zum Thema geworden.
Diversity und Empowerment
Der Einsatz dieser morbide wirkenden Materialien bildet gewissermaßen einen Gegensatz zu den Frauenmotiven, welche sowohl modernen Ikonen wie Kate Moss oder Marilyn Monroe, aber auch unbekannten indischen Müllsammlerinnen, ein Gesicht geben. Sehr selbstbewusst und selbstverständlich werden diese Serien nebeneinander präsentiert.
Eine Reise nach Indien und die Beobachtung indischer Mädchen beim Sammeln von Müll zur Sicherung ihres Lebensunterhalts inspirierte die gelernte Designerin, Frauenmotive mit den Materialien zu kombinieren. In der Serie „Diversity“ hat sie diese Mädchen als Motiv und den Müll als Material verwendet. Ebenfalls starke Frauen bilden das Motiv in ihrer Serie „Empowerment“.
Die dritte Dimension
Eine tatsächlich dritte Dimension in ihren Bildern entsteht durch die kräftig leuchtenden Farbpigmente, die wie ein Raster aufgetragen werden und zusammen mit dem Material eine reliefartige Struktur bilden.
Ihrer jetzigen Technik vorausgegangen waren Collagen mit Fotos, die damals schon dreidimensionale Strukturen aufwiesen und den Alterungsprozess als Gestaltungsmittel aufgriffen. Fasziniert und inspiriert wurde Casagranda dabei von den jahrtausendealten Wandmalereien von Pompeji, die trotz einer erkennbaren Verwitterung von ihrer Schönheit nichts eingebüßt haben.
Im Interview gibt Patrizia Casagranda Auskunft über ihre künstlerische Inspiration und ihr soziales Engagement.
Die Ausstellung dauert bis zum 28.08.2022.