brigitta zeumer


leben & werk


  • 1939 in Rendsburg geboren
  • 1959 Studium der Sozialwissenschaften und des Journalismus an der Universität Hamburg
  • 1969-71 Studium bei dem Kölner Künstler Karl Anton Räderscheidt
  • 1991 Einladung des Kulturministers der VR China und des Kulturministers der Provinz Jiangsu nach Peking, Nanking und Shanghai; dort mehrere Ausstellungen; Silbermedaille, Commune die Mapello, Lombardia (Italien)
  • 1993 Goldmedaille des Kulturministers der VR China
  • 1995 Goldmedaille „Justice – Peace“, Chang Chun (China)
  • 1996 schenkte Bundespräsident Roman Herzog ein Bild von Brigitta Zeumer an Präsident Jiang Zemin, China
  • 1999 schenkte Bundeskanzler Gerhard Schröder ein Bild an Ministerpräsident Lionel Jospin, Frankreich; schenkte Bundespräsident Johannes Rau ein Bild an Beatrix, Königin der Niederlande
  • 2015 in Köln gestorben

 

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1989 Galerie Kley, Hamm
  • 1991 Kaiserpalast Peking, China
  • 1994 Europäisches Parlament, Straßburg
  • 1999 The Substation, Singapur
  • 2001 Staatliche Bibliothek Lippe, Detmold; Sunjan Galerie, Singapur
  • 2002 Galerie Kley, Hamm
  • 2003 Sparkasse Diepholz
  • 2004 Stadtgalerie Sundern
  • 2006 Galerie Wild, Frankfurt am Main; Galerie Forum Lindenthal, Köln; Galerie II Quadro, Aachen; Galerie NOVA, Hagen
  • 2007 Galerie Schneider, Berlin; Kunst Kabinett Hespert, Reichshof-Hespert,
  • 2008 Mannlichhaus, Zweibrücken; Galerie Anne Malchers, Bergisch Gladbach
  • 2009 Altes Pfandhaus, Köln; Galerie Lindenthal, Köln
  • 2010 Galerie ZAAR im Kunstkontorhagen, Hagen
  • 2012 China Forum – Galerie T, Köln
  • 2014 Kunst Kabinett Hespert, Reichshof-Hespert
  • Brigitta Zeumer hatte über 200 Ausstellungen in Museen und Galerien weltweit.
  • Zahlreiche Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

 

"Ursprünglich war ihr Mal- und Zeichenstil von realistischen Zügen gekennzeichnet, die in Verbindung mit einer romantischen Sichtweise stille Meditationsbilder von großer Tiefe und lyrischer Grundstimmung entstehen ließen.

Eine immer stärker werdende abstrahierende Tendenz, die Reduktion der landschaftlichen Erinnerungen und ein befreites Spiel der Hand auf dem Malgrund haben sie unaufhaltsam zu den gegenwärtigen informellen Bildern geführt. Die duftig gesetzten Farben lassen zwar landschaftliche oder architektonische Elemente erkennen, doch bleibt das Dargestellte immer in der Schwebe. In Stimmung und Innerlichkeit ihrer Bilder finden sich Anklänge an asiatische Tuschezeichnungen. Ihre Vorliebe für Bildpoesie, ihr Hang zu emotional bestimmten malerischen Äußerungen und eine Art Seelenverwandtschaft zu ostasiatischer Mentalität und Spiritualität haben sie in engen Kontakt mit chinesischer Kunst gebracht. Kräftige Pinselschwünge, ein bei aller formalen Bewegtheit stiller Grundton ihrer Arbeiten und eine sehr eigenwillige Palette verweisen auf Parallelen. Die traditionelle chinesische Tuschemalerei und die ihr innewohnende Aufforderung zur Versenkung sind keineswegs nur adaptiert worden, sondern finden sich in einer autonomen westlichen und zeitgenössischen Kunstsprache wieder.

Brigitta Zeumer wurde 1991 als erste deutsche lebende Künstlerin vom chinesischen Kulturminister zu ihrer viel beachteten Ausstellung in den Kaiserpalast nach Peking eingeladen. Bis 1998 folgten weitere Ausstellungen in China.

Doch auch ganz ohne asiatischen Kontext beeindrucken die Bilder durch die Beschwingtheit der Komposition. Ganz locker werden die Farblineaturen aufgetragen und erinnern im weiteren Sinne an eine Fortführung des Drippings der informellen Malerei Mitte des 20. Jahrhunderts.

Die Künstlerin strahlt mit ihren weltweit präsentierten Werken Optimismus und Nachdenklichkeit, Vehemenz und Ruhe, Üppigkeit und Konzentration aus."

Prof. Frank Günter Zehnder

 

"Betrachtet man Brigitta Zeumers Arbeiten, fühlt man sich unwillkürlich an die ostasiatische Kunst der Kalligraphie erinnert. So ging es auch vor einigen Jahren Chinesen, die in der Auslage einer Kölner Galerie das erste Buch der Künstlerin „Harmonie der Stille“ entdeckten. In ihren Bildern fanden sie Auffassung und Ausdruck von Malerei wieder, die innere Vorgänge in eine dem asiatischen Empfinden entsprechende Farb- und Liniensprache überträgt: in elementarer Einfachheit und freiem Spiel setzt Brigitta Zeumer Linien und Farbflecken, scheinbar hastige Spritzer oder Lavierungen in verschiedenen Tönungen, entstehen Variationen unterschiedlich breiter Pinselstriche von explosiver Farbkraft. In der Sparsamkeit der Mittel und der Reduktion der Farbpalette auf die Primärfarben Rot, Blau und Gelb, die durch schwarze Tusche ergänzt wird, formen sich aus den sich spontan äußernden Gesten subjektiv geprägte, klangvolle Zeichen individueller Befindlichkeiten, in die man sich schnell einzufühlen vermag. In ihren Kompositionen baut sie Spannungsbögen auf: so korrespondiert beispielsweise eine expressive, fahrige Lineatur mit einer in sich ruhenden Kreisform, einer dynamischen Diagonalen antwortet die Ruhe der Horizontalen, dem leuchtenden Rot nimmt das stille Blau etwas von seiner Aufgeregtheit. Dabei ist das Weiß der Bildfläche integraler Bestandteil dieser Spannungsbezüge, schafft Raum und Wege der Entfaltung auf der Suche nach Ausgewogenheit. Denn es ist gerade die Harmonie, die den Charakter dieser Bilder ausmacht. Sie entsteht aus dem subtilen Balanceakt, ein rhythmisches Beziehungsgefüge zwischen konträren Bildteilen herzustellen, ohne dabei die spannungsgeladenen Momente aufzulösen. Ausgehend von der Landschaftsmalerei, hat Brigitta Zeumer ihre Bildsprache zunächst ganz unberührt von den ostasiatischen Vorbildern entwickelt: „Meine Malerei fließt ganz natürlich aus mir heraus und ist meine ureigenste Art, mich bildnerisch auszudrücken.“ Aus der erwähnten ersten Begegnung mit Chinesen entwickelten sich dann im Laufe der Jahre intensive Beziehungen auf menschlicher und künstlerischer Ebene zum „Reich der Mitte“. Erst im Nachhinein kam es zu einer Auseinandersetzung mit der ostasiatischen Kunst."

Annette Quast

 

Brigitta Zeumers Malerei verbindet schon seit Jahren viel mit der Tradition und den Einflüssen der chinesischen Kultur. 1991 wurde sie als erste deutsche lebende Künstlerin vom chinesischen Kulturminister in den Kaiserpalast nach Peking eingeladen, um dort ihre Werke auszustellen. Bis 1998 folgen weitere große Ausstellungen in China und insgesamt über 200 Ausstellungen in Museen und Galerien weltweit. Zahlreiche Arbeiten der besonders für ihre Aquarelle bekannten Malerin sind in privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden.

Brigitta Zeumer wurde von bedeutenden Politikern gefördert, die ihre Werke an die Staatsoberhäupter anderer Länder verschenkten. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog überreichte ein Bild der Künstlerin an den chinesischen Präsidenten Jiang Zemin. Gerhard Schröder schenkte dem französischen Ministerpräsidenten Lionel Jospin ein Original Zeumers und Johannes Rau übergab ein Werk der niederländischen Königin Beatrix.

aus „Pro Format, Kunstformat“ Winter 2010

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