VICTOR  VASARELY


Victor Vasarely beschäftigte sich in seinem künstlerischen Schaffen mit abstrakter, konstruktivistischer und früher kinetischer Kunst. Es entstanden geometrisch-abstrakte Kompositionen, welche aus der Verbindung von Quadrat-, Rauten-, Dreieck-, Kreis- und Stabformkonstruktionen bestehen. Vasarely gehörte zu den Begründern der sogenannten Op-Art, die sich mit optischen Bewegungseffekten und Wahrnehmungsphänomenen beschäftigte. Diese Merkmale sind auch in genanntem Kunstwerk zu beobachten. Durch die optische Täuschung, welche einen Flimmereffekt bzw. eine Bewegung suggeriert und sich hier eindeutig in dem Bereich der horizontalen Balken bzw. Streifen wiederfindet, wird der Betrachter überrascht und irritiert.

 

Lebenslauf & Werk


Der ungarisch-französische Maler Victor Vasarely, eigentlich Gyözö Vásárhely, wurde 1908 in Pecs/Ungarn geboren. Er stu­dierte zunächst in Budapest Medizin und wandte sich dann der Malerei zu. Er war Mitglied des Budapester Bauhauses und ar­beitete u.a. bei László Moholy-Nagy. Unter dem Einfluß seines Lehrers Sándor Botnyik, der das „Mühely“ nach dem Vorbild des Weimarer Bauhauses gegründet hatte, beschäftigte sich Vasarely hauptsächlich mit grafischen Techniken und entwarf vor allem Plakate

 

Nach seiner ersten Ausstellung in Budapest (1930) übersiedelte er nach Paris und widmete sich in den dreißiger Jahren bis Mitte der vierziger Jahre der Grafik. Er zeichnete Figurenbil­der (Harlekine, Zebras oder Tiger), aber auch rein geometrische Bilder (Schachbretter) in starken Schwarzweiß-Kontrasten. Um 1943 begann er intensiv zu malen. Unter dem Einfluß des Kubismus, Futurismus, Expressionismus und Symbolismus entstanden zahlreiche Ölbil­der, die Vasarely später als „Fausses Routes“ (Irrwege) bezeichnete.

 

Sein Interesse am Konstruktivismus führte Vasarely zu mathematischen Berechnungen, die Grundlage für seine Bilder wurden: geometrische Abstraktionen, gerade Linien, die mit Kur­ven verbunden wurden, oder raffiniert angeordnete Linien, die sich kreuzten und so ein sich mehrfach überschneidendes Netz entstehen ließen.

 

Ab 1951 entstanden seine ersten Kinetischen Tiefenbilder, räumliche Anordnungen aus über­einander montierten Plexiglasscheiben in Kombination mit geometrischen Schwarzweiß-Kompositionen, die bei geringer Veränderung der Blickrichtung Bewegung suggerieren.

 

Einen bedeutenden Beitrag zur Op-Art lieferte Victor Vasarely mit seinen in den sechziger und siebziger Jahren entstandenen Bildern. Ihre kinetische Wirkung, die bei leichter Verände­rung der Blickrichtung des Betrachters zustande kommt, beruht auf einer optischen Täuschung, die in der Trägheit der Netzhaut ihre Ursache hat.

 

Vasarely fertigte ebenso Wandgemälde und –behänge an und arbeitete häufig mit Architekten zusammen. Berühmt wurden u.a. seine Arbeiten für die Universität von Caracas, die Carlos Raoul Villanueva geplant und gebaut hat.

 

Victor Vasarely starb am 15. März 1997 in Paris.

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