GÜNTER RÜCKERT


Lebenslauf und Werk


  • 1952 in Löningen/Oldenburg geboren
  • seit 1952 bekennender Dortmunder
  • Nach dem notwendigen Umwegen über ein altsprachliches Abitur in Dortmund und eines Germanistik-Studiums mit abschließender Promotion in Bochum ist er seit 1986 freischaffender Künstler in Sachen Malerei, Grafik und Sachen freies Theater.
  • Erwähnenswert wäre zudem ein Stipendium des Landes NRW für Druckgrafik im Jahre 1992.
  • Mitglied im Berufsverband bildender Künstler und 1. Vorsitzender des Westfälischen Künstlerbundes Dortmund.

Günter Rückert stellt in seinen Bildern Absurdes und Skurriles des Alltags dar, entdeckt dabei eigene Wirklichkeiten, inszeniert auf seinen Leinwänden eigene Welten und vertieft sich immer wieder in die brüchige Balance zwischen Traum und Wirklichkeit.

 

Er selbst hat über seine Entwicklung und Arbeit gesagt: „Bevor ich mich dafür entschieden habe, bildender Künstler zu sein, habe ich als Kabarettist und Karikaturist gearbeitet. In der Malerei spielen die Elemente Satire, Witz und Humor weiterhin eine wichtige Rolle. In meinen Zeichnungen und Radierungen, aber auch in größeren Arbeiten auf Papier oder Leinwand, versuche ich, die skurrilen Seiten des Lebens in den Mittelpunkt zu stellen. Ich halte das Lachen ebenso für eine Äußerung der menschlichen Existenz wie andere Künstler das Leiden in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Ich halte es für möglich, über das Lachen und den Witz zu tieferliegenden Fragen der Existenz vorzudringen.“

 

Die Zeichnung ist stets Grundlage für die Arbeit Rückerts, woraus sich folgerichtig und konsequent die Arbeiten auf Leinwand entwickeln. Einen wesentlichen Stellenwert haben Portraits, z. B. von Schriftstellern, denen sich Rückert eng verbunden fühlt, beginnend bei Charles Bukowski über Henry Miller und Erich Fried bis zu Heinrich Böll. Auch diese großformatigen spannungsvoll in das Format gesetzten Portraits lassen die cartoonhafte Verdichtung deutlich werden, die Rückert in seinen Zeichnungen immer wieder erprobt.

 

Die Bildtitel seiner Radierungen sind nicht immer ganz ernst zu nehmen. Rückert sucht bewusst nach widersprüchlichen Titeln, mit denen er die Situationen auf seinen Bildern zu widerlegen versucht. Hintergrund: Er möchte zum zweiten Hinschauen animieren und den Betrachter zu einer eigenen Ausdeutung des Gesehenen veranlassen.

 

Seine Vergangenheit in den Sparten Theater, Kabarett und Musik klingt überall an. Sein Zeichentisch wird zur Bühne, die Leinwand zweidimensionales Kabarett. Alle seine Arbeiten sind perfekte Inszenierungen von Menschen und Situationen.

 

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1987 Galerie Ostentor, Dortmund; ,Kiek mal rin‘, Dortmund
  • 1988 ‚Wohnen und Ideen‘, Dortmund; Korneliusgalerie, Aachen Chapeau Claque, Münster
  • 1989 Stadtteilzentrum ‚Belmundo‘, Berlin; Galerie ‚Kunst im Keller‘, Lippstadt Galerie Torhaus Rombergpark, Dortmund
  • 1990 DiSa-Kunstagentur, Unna; Parkgalerie, Witten; Kleine Galerie der Stadt Fröndenberg
  • 1991 Stadtbücherei, Kamen; Altes Bürgermeisterhaus, Essen Theater und Galerie ‚Fletch Bizzel‘, Dortmund; Galerie der Stadtsparkasse Schwerte ‚art center‘ Andrew University, Michigan/USA; Galerie AVIVA, Essen
  • 1992 Galerie van Almsick, Gronau-Epe; Galerie Jüdes, Meiborssen; Galerie Baltes, Witten
  • 1993 Galerie Wolnin, Dortmund; Bundeskongress der deutschen Heilpraktiker, Böblingen/Stuttgart; Zimmergalerie, Iserlohn
  • 1994 Galerie Jüdes, Meiborssen; Galerie AVIVA, Essen; Korneliusgalerie, Aachen Wanderausstellung der Galerie der Thierbrauerei, Hamm, Lünen, Soest u.a.‚ Dialoge mit der Krümmung‘, Ausstellung und Performance, Museum für Industrie-geschichte, Dortmund und Glashüttenmuseum Petershagen b. Hannover
  • 1995 Verein für Kunst und Kommunikation, Bochum
  • 1996 VEW Hauptverwaltung, Dortmund; Galerie Schomburg, Marl Galerie Haus Herbede, Witten; Stadtsparkasse Dortmund, Hauptverwaltung Kulturzentrum Lindenbrauerei, Unna; Städt. Galerie ‚sohle 1‘, Kamen Galerie ‚Ekstra Art‘, Düsseldorf; Galerie Schützenbrücke, Arnsberg
  • 1997 Harenberg City-Center, Dortmund; Galerie Conen, Oberhausen, Galerie Blauer Adler, Bochum; Glashaus Herten; Galerie Kley, Hamm
  • 1999Harenberg City-Center
  • 2000 Galerie Kley, Hamm
  • 2005 Fletch Bizzel, Dortmund; Galerie Kley, Hamm; Büchergilde, Bonn
  • 2006 Galerie strathwork, Ladbergen Jubiläumsausstellung 50 Jahre Westfälischer Künstlerbund
  • 2007 Galerie Schulok, Iserlohn; Galerie Haus Herbede, Witten
  • 2008 Torhaus Rombergpark, Dortmund
  • 2009 Galerie Kley, Hamm
  • 2012 Galerie Kley, Hamm

 Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • 1988 ‚Land der Krise – Land der Hoffnung‘, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Dortmund
  • 1989 ‚562‘, Wanderausstellung zum 100. Geburtstag von Carl von Ossietzky, Unna, Schwerte, Mühlheim, Duisburg u.a. ‚ABATTOIRS 89‘, Festival International d’art de groupe, Marseille
  • 1990 ‚The grand children of Max and Moritz‘, Comics and Cartoons, made in Germany, Wanderausstellung des Goethe-Instituts, New York, Chicago u.a. ‚sprachlos‘, Berufsverband bildender Künstler, Unna Deutsch-italienische Gemeinschaftsausstellung, Rathaus Menden
  • 1992‚art‘, Kunstmesse Frankfurt Grafik-Tage Kätelhön, Wamel
  • 1993 ‚ambiente‘, Kunstmesse Frankfurt 2. Triennale der Druckgrafik des Landes Niedersachsen, Schloß Bevern Grafik-Tage Kätelhön, Wamel
  • 1994 Grafik-Tage Kätelhön, Wamel
  • 1995 Grafik-Tage Kätelhön, Wamel ‚Ich sehe rot‘, Berufsverband bildender Künstler, Dortmund
  • 1996 Grafik-Tage Kätelhön, Wamel
  • 1997 Grafik-Tage Kätelhön, Wamel
  • 2005 Korneliusgalerie, Aachen
  • 2010 Galerie Kley

Veröffentlichungen

  • „Untersuchungen zum Sprachverhalten türkischer Jugendlicher in der BRD“, Centaurus-verlag, Pfaffenweiler, 1985 (Dissertation)
  • „Das Karbidkommando“, Ein Comic-Album über den Widerstand der Edelweißpiraten gegen Hitlerjugend und GeStaPo, Tapir-Verlag, Dortmund, 1987
  • „Katschimbowski“, Comic-Serie in U-Comix, Frankfurt, 1987-89
  • „Siggi Satan“, Comic-Serie in „mephisdo“, Dortmund
  • Kalender 1990, Ernst-Chur-Verlag, Kall, 1990
  • Illustrationen zu „Worte sind Maske“, U.Solmann, rowohlt, Hamburg, 1993
  • Illustrationen zu „Ganz Dortmund im Vitrinenschrank“, G. Birenheide, vor satz verlag, Dortmund, 1994
  • Umschlaggestaltung zu „Begierige Verbote“, U. Sollmann, Orell Füssli-Verlag, Zürich, 1996
  • Illustrationen zu „Kucken, ob’s tropft“, Fritz Eckenga, Edition Tiamat, Berlin, 1997
  • Fritz Eckenga & Günter Rückert, „Mona Lisa muss neu geschrieben werden“
  • Verschiedene Grafik-Editionen im Steintor-Verlag, Hannover, 1991-1993
  • Katalog „Günter Rückert“, Hrsg. Galerie AVIVA, Essen
  • Katalog „Günter Rückert“, Hrsg. VEW Dortmund
  • Das Marlbuch, Hrsg. Galerie Schomburg, Marl
  • Stadtansichten, Hrsg. Stadtsparkasse Dortmund
  • Kataloge „So gesehen“, „Bunter Hund“, „Nordstadt“

Sonstiges

  • Entwicklung und Realisierung von Performance-Projekten
  • Arbeit mit freien Theatergruppen (1976-78 Kabarett Reißzwecke, 1978-84 Rocktheater N8chtschicht, 1984-91 Kabarett Chic-Aurora, 1986-96 Türkisch-kurdisch-deutsche Theatergruppe Tschüss’mü, 1992-94 Kindertheater-Produktionen der Stadt Unna, seit 1996 Comedy-Performance-Duo „Brech 4“ u.v.m.)
  • Satirische Zeichengeschichten für das Fernsehen (WDR, ARD)
  • Texte und Regie zum „Geierabend“ (Dortmund, seit 1999)

Arbeiten von Günter Rückert sind ständig in der Galerie Kley ausgestellt.

Bestand (auswahl):