Pablo Picasso


Leben und Werk


Fällt der Begriff des Jahrhundertgenies im Bereich der Bildenden Künste, so denkt man unwillkürlich an den Namen Pablo Picasso. Wie keine andere Künstlerpersönlichkeit prägte der am 25.10.1888 in Málaga geborene Maler, Graphiker, Bildhauer und Keramiker eine Reihe von Stilepochen. Nach dem Besuch der Kunstschule in Barcelona und der Academia San Fernandio in Madrid zog er 1904 nach Paris. Zuvor entstand schon ab 1901 in seiner "Blauen Periode" ein erster eigenständiger figurativer Stil, dem bis 1906 die sogenannte "Rosa Periode" folgte. Mit dem Jahrhundertwerk "Les Demoiselles d'Avignon" 1906/07, das den analytischen Kubismus auslöste, revolutionierte er radikal die künstlerische Sehensweise. Es folgte ab 1912 die Phase des synthetischen Kubismus, dem zu Beginn der zwanziger Jahre eine gegen­ständliche "klassizistische" Richtung folgte, die 1925 surrealistische Züge annahm.

 

Als Höhepunkt seines Schaffens gilt das aus Anlaß des spanischen Bürgerkrieges entstandene "Guernica", das 1937 für die Weltausstellung in Paris angefertigt wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg experimentierte Picasso mit neuen Techniken und Themen. Die Lithographie und seine ab 1947 in Vallauris bei Cannes entstandenen Keramiken dominierten zunächst sein Werk. Mit stark vereinfachten kurvigen Linien und Konturen entstand in den fünfziger Jahren sein reifes Spätwerk, das sich in zum Teil heiter-parodistischen Themen und Frauenporträts in den sechziger Jahren hin zu einem abgeklärten Klassizismus entwickelte.

 

Die Arbeit "Main aux fleurs" entstand 1958. In diesem Bild hat er die Motivik auf das wesentliche reduziert. Das Motiv ist in wenigen Linien und dezenten Flächen nur knapp skizziert. Ersichtlich legte Picasso kaum Wert auf präzise gezeichnete Gegenstände. Es ist ein flüchtiges, nur wegen seines Effektes gemaltes Bild. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nach der "Guernica" gerade seine zweite große Auftragsarbeit, das Wandgemälde "La chute d'Icare", für das Palais der UNESCO in Paris fertigge­stellt. Nach dem Tod seiner Frau Olga 1955 heiratete er in diesem Jahr Jacqueline Roque und erwarb das Schloß Vauvenargues bei Aix-en-Provence. Dort begann er auch erneut, sich mit druckgraphi­schen Techniken auseinanderzusetzen. In der Folgezeit entstand eine ganze Reihe von Lithographien, vor allem aber auch von Linolschnitten.

 

Picasso starb am 08.04.1973 in Mougins bei Cannes. Er hinterließ ein umfangreiches Oeuvre, das zu den vitalsten und einflußreichsten Bildschöpfungen der Moderne gehört, mit dem in Paris wie auch in Barcelona ein Picasso-Museum eingerichtet wurde.

 

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