MARINO MARINI


lebenslauf


  • 1901 Marino Marini wurde am 27. Februar in Pistoia (Toskana) geboren
  • 1917 Studium der Malerei und Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti in Florenz
  • 1928 Erster Aufenthalt in Paris
  • 1929-40 Lehrer an der Scuola D'Arte di Villa Reale in Monza bei Mailand. Häufige Reisen nach Paris; Zusammentreffen mit Campigli, Chirico, de Pisis, Bekanntschaft mit González, Kandinsky und Maillol, später mit Picasso, Braque und Laurens. Aufenthalt in England, Holland, Deutschland und Griechenland
  • 1932 Erste Einzelausstellung in Mailand. Teilnahme an der Biennale in Venedig. Ehrenmitglied der Florentiner Akademie der Schönen Künste > Durchbruch seiner künstlerischen Karriere
  • 1935 Großer Preis für Plastik auf der II. Quadriennale in Rom
  • 1937 Auf der Weltausstellung in Paris vertreten. Großer Preis für Plastik der Internationalen Ausstellung in Paris
  • 1938 Heirat mit Mercedes Pedrazzini
  • 1941 Professor für Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand. Verliert durch Luftangriffe sein Atelier; viele seiner Arbeiten sind zerstört worden
  • 1943-46 Lebt im Tessin (Schweiz), wo er u.a. Alberto Giacometti und Fritz Wotruba, die seine künstlerischen Ambitionen fördern und sein Werk enorm bereichern, kennenlernt
  • 1944 Große Ausstellung im Baseler Kunstmuseum
  • 1947 Rückkehr nach Mailand. Wiederaufnahme seiner Lehrtätigkeit
  • 1948 Lernt den Kunsthändler Curt Valentin kennen, der ihm die Möglichkeit zu einer großen Einzelausstellung in New York sowie eine Reihe von weiteren Ausstellungen bietet, die das Werk des Künstlers weltweit bekannt machen
  • 1950 Erste Ausstellung in New York in der Buchholz Galerie. In den USA Bekanntschaft u.a. mit Strawinsky, Beckmann, Feininger und Dalí.
  • 1952 Preis der Stadt Venedig für Plastik aus Anlaß der XXVI. Biennale
  • 1954 Großer Preis der Accademia die Lincei, Rom
  • 1962 Große Retrospektive im Züricher Kunsthaus 1966 Große Retrospektive in Rom
  • 1968 Marini wird in Göttingen zum Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Kunst ernannt
  • 1973 Eröffnung des Museo Marino Marini in Mailand
  • 1976 Die Neue Pinakothek in München widmet ihm einen ständigen Saal
  • 1980 Marini stirbt am 6. August in Viareggio

werk


Marino Marini war zweifellos einer der herausragendsten Künstler der europäischen Bildhauerei und Malerei im 20. Jahrhundert. Seine Werke fanden schon sehr früh, bereits in den 30er Jahren, internationale Anerkennung und seit der Nachkriegszeit war das Interesse an seinen Werken kontinuierlich gestiegen. Seine Poetik, die in wenigen Motiven zum Ausdruck kommt, seine ganze Welt aus Beziehungen und Betrachtungen über den Menschen und sein Leben weisen eine Dichte der Botschaften und eine suggestive Fähigkeit auf, die sein Werk äußerst modern machen.

 

Für Marini stand die Darstellung des Menschen im Vordergrund. In seinen figürlichen Skulpturen beschränkte er sich auf wenige Themen wie z.B. Akte, Akrobaten, Tänzerinnen und besonders gerne Gruppen von Pferden mit Reitern. Oft ist der Reiter nackt und wie ein Zentaur mit dem Pferdekörper verbunden, er strotzt vor Kraft oder ist verwundet, er neigt sich oder fällt. Er drückt Befindlichkeiten aus, ist aber auch politisches Sinnbild. Marini arbeitete als Bildhauer gerne mit Bronze und Holz. Sein Stil war archaisch und besonders von der etruskischen Kunst beeinflußt. Doch auch der Kubismus inspirierte den Italiener in formaler Hinsicht. In seinem späteren Werk strebte er eine abstrahierende Vereinfachung der Form an, wobei sich der Eindruck von Gewicht und Balance mit einer starken Spannung verband, die durch den dynamischen Gegensatz von vertikalen und horizontalen oder diagonalen Massen erzeugt wurde.

 

Seine Malerei überraschte durch Umfang und innere Fülle. Als junger Mann in Florenz malte und zeichnete er unentwegt, so dass damals seine Arbeit als Maler die des Bildhauers bei weitem übertraf. Nach einer Pause drängte es ihn 1948-49 wieder zur Malerei und diesmal griff er gleich zum großen Format. Fortan stand seine Malerei gewichtig neben seinen Skulpturen. Auch schuf er hervorragende Portraits.

 

Seine Werke sind in vielen Museen vertreten: u.a. Galleria d'Arte Moderna, Rom; Jeu de Paume, Paris; Neue Staatsgalerie, München; Kunsthaus, Zürich. In Florenz und Mailand stehen eigene Marino Marini Museen. Die Galerie Kley hat seine Werke in Einzelausstellungen 1976, 1980, 1991 und 1996 gezeigt.

Unser Bestand


original grafiken

original dietz-repliken

Zur Werkausgabe Marino Marinis von 1968 erschien durch die Druckerei und den Verlag Günter Dietz GmbH Offizin in limiteriter Auflage unnachahmlich qualitätvolle Repliken der wichtigtsen Zeichnungen des künstlerischen Schaffens Marinis. Der schichtweise aufgetragene und rasterfreie Farbaubau ist den Originalwerken des Künstlers nachempfunden. Es entsteht eine natürliche Pastosität der Oberfläche. Bis zu 180 Schablonen werden für ein Werk benötigt. Das Gewebe, auf dem die Farbe aufgetragen wird, entspricht dem des originalen Werkes. Farbe und Untergrund verbinden sich. Nach dem Druck werden die Repliken zudem mit Strukturen und Schutzlack versehen.

offset-drucke aus: Mappe "imagines"