georg jonietz


leben & werk


  • Georg Jonietz wurde 1948 in Rain am Lech geboren.
  • Aufgewachsen im Ruhrgebiet, prägen Stahl- und Bergbau seinen künstlerischen Stil bis heute.
  • 1977 – 2012 Künstlerisch tätig in Nordrhein-Westfalen; Erste Beschäftigung mit dem Werkstoff Stahl, Skulpturen und Plastiken
  • 1980 – 1998 Rauminstallationen
  • 1990 – 2007 Atelier und Mitglied der Künstlergruppe Kenkmannshof, Recklinghausen (Nordrhein/Westfalen)
  • Seit 1992 Vertreten in der Galerie Kley, Hamm (Nordrhein/Westfalen)
  • 1993 – 1999 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler, Weimar (Thüringen)
  • 2006 – 2012 Lehrer für Kunst an der Wolfgang-Borchert Gesamtschule, Recklinghausen (Nordrhein/Westfalen)
  • 2012 Neues Atelier in Wesselburen (Schleswig-Holstein)
  • Seit 1978 Ausstellungen und Beteiligungen im In- und Ausland
  • Zahlreiche Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen

 

Der Natur durch Verhüttung entzogen und in vielerlei Form gegossen, gepresst und gebogen, als Speerspitze der Frühzeit sowie als Eisentreppe in Fabrikhallen, im täglichen Umgang vertraut – erfährt durch die Umsetzung in Georg Jonietz Bildern eine neue Bedeutung. Er stellt in seiner Malerei Dinge des Alltags da, mit ihren Gebrauchs- und Verschleißspuren in einen neuen Zusammenhang und schafft damit eine Irritation in Bezug auf das gewohnte Erscheinungsbild und ihrer Bedeutung. Dinge aus der gewohnten Ordnung zu rücken ist Sache des Künstlers.

Er bedient sich darüber hinaus der natürlichen Korrosion, eine im Alltag unbedingt zu vermeidende Erscheinung und stellt gerade diese, gleich einem ästhetischen Element, in den gestalterischen Mittelpunkt seiner Arbeit. In seinen Bildern, sieht man Eisenplatten, Riffelbleche, Kanaldeckel, Schweißnähte und ähnliche Stücke derart genau bis zum letzten Detail wiedergegeben, dass man bisweilen meint, die jeweiligen Gegenstände in natura vor sich zu haben und sie erst beim Nähertreten als gemalt erkennt.

Bei seiner Gestaltung der Kanaldeckel begegnet man der unerwarteten Ästhetik eines Gegenstandes den man aus der Perspektive der Vorüberlaufenden womöglich noch nie bewusst wahrgenommen hat. Anfangs erlag Georg Jonietz dem schönen Schein und Reiz der oberflächlichen Information, doch bald danach begann er den Gegenstand und seine Umgebung zu Manipulieren und begab sich auf eine archäologischen Spurensuche der Kanaldeckel, sozusagen mit dem Blick nach unten. Die Idee dahinter, so Georg Jonietz: Man erschrickt bei der Erkenntnis, wohin dieser Weg nach unten führen könnte und entdeckt das Abwasser unseres Lebens.

Er stellt durch sein Schaffen Dinge des Alltags, indem er sie abbildet, mit ihren Gebrauchs- und Verschleißspuren in einen neuen Zusammenhang und schafft damit eine Irritation in Bezug auf das gewohnte Erscheinungsbild und ihrer Bedeutung. Er bedient sich darüber hinaus der natürlichen Korrosion, eine im Alltag unbedingt zu vermeidende Erscheinung und stellt gerade diese, gleich einem ästhetischen Element, in den gestalterischen Mittelpunkt seiner Arbeit.

Der Motivkreis der Arbeiten von Georg Jonietz ist leicht abzustecken und scheint – über die rein künstlerische Qualität der Darstellung hinaus – vergleichsweise unproblematisch zu sein. Jonietz Stil mithin als realistisch zu nennen, bleibt gleichwohl unzureichend, da es ihm offenkundig um mehr als nur die sachgetreue Wiedergabe der äußeren Erscheinungsform der Dinge geht.

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