karl hofer


leben & werk


  • 1878 am 11. Oktober in Karlsruhe geboren
  • 1897-1901 Aufnahme in der Großherzoglich Badischen Akademie der Künste in Karlsruhe; Lehrer: Robert Poetzelberger, Hans Thoma, Leopold Graf von Kalckreuth
  • 1900 Aufenthalt in Paris; Bekanntschaft mit dem Kunsthistoriker Julius Maier-Graefe
  • 1901 Rückkehr nach Karlsruhe; freundschaftliche Beziehungen zu dem Großkaufmann Dr. Theodor Reinhart (Winterthur), der sein Mäzen wird
  • 1902-1903 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Graf von Kalckreuth
  • 1903-1908 Aufenthalt in Rom
  • 1908-1913 Übersiedlung nach Paris
  • 1909-1910 Indienreise mit Georg Reinhart
  • 1913 Umsiedlung nach Berlin
  • 1914-1917 Internierung in Frankreich
  • 1917 Entlassung in die Schweiz
  • 1919 nach Kriegsende Rückkehr nach Berlin; Verhandlung um eine Berufung an die Karlsruher Akademie scheitert
  • 1923 als Mitglied an die Preußische Akademie in Berlin berufen
  • 1927 Reise nach Amerika
  • 1928 Berufung als Leiter des Vorstandes der Berliner Sezession
  • 1929 Mitglied des Senats der Preußischen Akademie der Künste in Berlin
  • 1934 Entlassung aus dem Lehramt
  • 1937 Entfernung seiner Arbeiten aus deutschen Museen
  • 1938 Berufs- und Ausstellungsverbot
  • 1943 Zerstörung seines Ateliers beim ersten Bombenangriff auf Berlin
  • 1945 Berufung als Direktor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg
  • 1948 Ehrenbürger der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und Verleihung der Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität
  • 1952 Verleihung der Friedensklasse des Ordens „Pour le Mérite“
  • 1953 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes und Erhalt des Kunstpreises der Stadt Berlin
  • 1955 am 3. April in Berlin gestorben

Karl Hofer -Zeitgenosse von Max Beckmann, den Künstlern der "Brücke" und des "Blauen Rei­ters"- zählt zu den Einzelgängern unter den Künstlern der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Er war nach seinem Kunststudium in Karlsruhe und Stuttgart und nach Aufenthalten in Rom, Paris und Indien seit 1919 in Berlin ansässig und lehrte an der "Staatsschule für Kunst und Gewerbe". Bereits vor 1933 hatte er sich gegen den Nationalsozialismus positioniert. Daraufhin erfolgte die Entlassung aus dem Lehramt und die Entfernung seiner Arbeiten aus deutschen Museen. Außerdem erhielt er Ausstellungs- und Berufsverbot. 1943 wurden Atelier und Wohnung ein Opfer der Bomben des Krieges. Nach dem Krieg Nach Kriegsende war Hofer am Aufbau der Hochschule der bildenden Künste beteiligt, deren Direktor er ab Juli 1945 war. Er erhielt 1948 die Ehrendoktorwürde der Berliner Universität. Auch wurden ihm 1952 der Orden "Pour le mérite" für Wissenschaft und Künste und 1953 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zugesprochen.

Sein autobiographischer Bildband Aus Leben und Kunst erschien 1952, seine Autobiographie Erinnerungen eines Malers ein Jahr später.

Anfangs unter dem Einfluss der Kunst Hans von Marées noch dem Akademismus verpflichtet, voll­zog sich um 1919 in der Kunst Karl Hofers die Hinwendung zum Expressionismus, dem Karl Ho­fer dann treu geblieben ist und in dem er eine individuelle und exponierte Position erreichte. Im Mittelpunkt des Werkes von Karl Hofer steht der Mensch. Seine Bilder dokumentieren verschlüs­selt die historischen Fakten und individuelles Leben mit dem Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Eine wichtige Rolle spielte Karl Hofer in der 50er Jahren. Im Nachkriegsdeutschland standen sich zwei konträre Kunstrichtungen gegenüber. Sowohl die figurative als auch die abstrakte informelle Malerei setzten sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit der Zeit nach 1945 auseinander.

 

Karl Hofer, der in seinem Nachkriegswerk die stumme Verzweiflung der Menschen festhielt und konsequent auf seiner gegenständlichen Gestaltungsweise beharrte, geriet häufig in künstlerische Auseinandersetzungen mit Vertretern der ungegenständlichen Richtung, für die die Zukunft der Kunst in der Abstraktion lag.

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